Überall wird der Kardinal begeistert empfangen
Köln. „Da kommt der Kardinal“, rufen die Jugendlichen vorgestern in Köln an der Italienischen Mission. Sie stellen sich auf, holen ihn am Auto ab. Mädchen überreichen ihm Blumen, die Gemeinde applaudiert. Männer wollen ihn trotz Corona umarmen, doch Dr. Rainer Maria Kardinal Woelki weicht ein wenig zurück, hat Sorge vor negativer Corona-Presse, segnet aber alle. Auch die Journalisten, die hier sind, um ihn negativ darzustellen. Heute finden sie nichts, was Gehässigkeit nähren könnte, wundern sich über den freundlichen Empfang. Geben sie in ihren Zeitungen eine andere Realität wider, die nichts mit dem Zustand des von rheinischer Art geprägten Erzbistums zu tun hat?
Change! Angefangen hat es bei seinem Besuch in Neuss. Ein Tag nach seiner Presseerklärung in Garten des Erzbischöflichen Hauses reiste er in seine alte Kaplans-Stadt Neuss, wo er seinen Freund, Pfarrer Hans Günther Korr, als Kreisdechanten einführte. Korr war Diözesanjugendchef, Malteser-Seelsorger und hat einen guten Draht zu den ganz normalen Katholiken ohne politische Agenda. Sein Vater war Bürgermeister im evangelischen Umfeld von Radevormwald im Bergischen. Dort inspirierte dieser auch den heutigen Dompropst Guido Assmann, der in der Diaspora leben musste, aber von Korrs Vater ermutigt wurde, katholischer Priester zu werden.
Katholiken, die einfach einen Sonntagsgottesdienst besuchen wollen, ihre Kinder zur Erstkommunion schicken und seelsorgerischen Trost suchen, wenn die Oma gestorben ist und hoffen, dass jemand kommt, der die „letzte Ölung“ spendet sind die große Mehrheit im Erzbistum. Korr und Woelki sind echte Seelsorger. Mit denen kannst du ein Kölsch trinken und über den 1. FC Köln palavern. Aber auch, wenn es bei der Kindergartensuche nicht klappt oder das Kommunionkind einen Zuschuss für die Feier braucht, sind sie mit Lösungen da. Sie kümmern sich um Obdachlose, geben ihnen in der schlimmsten Corona-Zeit Unterkunft und Nahrung.
Woelki selbst serviert das Mittagessen für arme Stadtstreicher, erledigt den Abwasch, rettet unzähligen Flüchtlingen das Leben. Wie Papst Franziskus auch. Beide Männer weinen bitterlich, wenn sie die neuesten Zahlen vom Massengrab Mittelmehr gesagt bekommen. Sie bekommen Fotos gezeigt von toten Säuglingen, ertrunkenen Kleinkindern, die am Strand angespült werden. „Eine Schande ist das. Eine Schande!“ Der Heilige Vater und der Erzbischof von Köln sind sich da und in anderen Dingen einig. Oslo diskutiert beide Kirchenführer als Kandidaten für den Friedensnobelpreis. Das reiche Erzbistum Köln stemmt im Verborgenen unfassbar viel Hilfe. Das weiß auch der Papst.
Wenn ihm etwas stinkt, dann sagt der Kardinal das auch. Einmal war er als Kaplan mit Jugendlichen aus Neuss unterwegs nach Rom, wollte eine Rast in Assisi einlegen beim Heiligen Franz und dort mit den Kids meditieren. Die holten aber lieber ein Fass mit Bier aus dem Bus und feierten. Woelki machte eine Ansage. Das Ergebnis: Erst meditieren, dann Kölschbier am Lagerfeuer. Es war eine tolle Zeit im heiligen Italien. Aus der lustigen Säufertruppe sind später einige Priester hervorgegangen.
Jugendliche waren es auch, die die älteren Damen vom Kirchenvorplatz vor der Kirche Christkönig auf der Neusserfurth scheuchten, als sie wieder ihre Roten Karten auspacken wollten. „Es reicht jetzt…“ Sie wollen ein friedliches Gemeinde-Erlebnis und Begleitung im ohnehin schon schweren Leben. Dass sie den lieben Gott nicht aus den Augen verlieren und bestärkt werden, gute Werke zu tun. Das wollen die Jugendlichen. Keine biestige Dauermeckerei.
Es sind aber nicht nur Frauen jenseits der Menopause, die seit Jahren unfroh und voller Hass die Kirche kaputt machen, am Altar ihre Körper bei seltsamen Tänzen zur Schau stellen, sich selbst (statt Jesus) dort in den Mittelpunkt stellen. Nein, auch frustrierte junge Aktivistinnen, die gerne Priester werden möchten, greifen Woelki bei jeder Gelegenheit im Internet an, machen ihn runter. Eine von ihnen ist eine junge Theologin namens Viola Kohlberger. Die ehmalige Sternsingerin berichtet von einer Begegnung mit dem Kölner Kardinal. Er habe mit ihr über einen kritischen Redebeitrag sprechen wollen – dabei habe er seine Autorität ausgespielt.
Auch diese säuerliche Instagram-Nachricht, wo sie ihr innerstes nach außen würgt, ist eine boshafte Darstellung. Hat ein Mensch wie Rainer Woelki nicht zumindest das Recht sich zu äußern, wenn er dauernd mit falschen Anschuldigungen und Kampagnen in der Öffentlichkeit fertig gemacht wird. Kann Frau Kohlberger, die gegen die Lehrmeinung aller großer Religionen dieser Welt Homosexuelle in den Mittelpunkt stellen will, sich daher mit Regenbogenflaggen und auch in Priesterkleidung fotografieren lässt, eine Gegenrede des Kardinals nicht ertragen und ihm das Recht dazu abspricht?
Sie versprühte ihr kirchenkaputtmachendes Gift in der Versammlung des so genannten Synodalen Weges, startete mit anderen die Hexenjagd gegen Woelki. Hier wollen Katholiken eigentlich über die Zukunft der Kirche reden. Laien und Bischöfe – nach eigenem Wunsch auf Augenhöhe. Mit dabei ist auch der Erzbischof von Berlin, Heiner Koch. Er will Woelki gerne beerben. Sein bester Freund ist der stellvertretende Chefredakteur der Rheinischen Post, Horst Thoren. Der Boss der Schützenbruderschaften forderte in seinem Blatt mehrfach den Rücktritt Woelkis, was Heiner Koch und auch den Kölner Stadtdechanten Robert Kleine einfach super finden müssen.
Auch Robert Kleine will Bischof in Köln werden, da sein Onkel (Jansen) ja auch bereits als Oberhirte wirkte und der talentierte Neffe aus dem Umfeld der lustigen Neusser Assisi-Gruppe schon viel zu lange auf eine entsprechende Ernennung wartet.
Viele, die Woelki in Neuss als ihren Jugendkaplan erlebt haben und heute zwar mittelmäßige Priester, aber immer noch nicht Bischof sind, scharren ungeduldig mit den Hufen, wollen – im übertragenen Sinne -Woelkis Blut sehen. „Ja, den Teufel gibt es“, sagt der Historiker und Vatikan-Experte Dr. Michael Hesemann, der wie so viele hinter Woelki steht.
Dem vermeintlichen Mainstream folgend lobt Msgr. Robert Kleine den Hauptagitator der Anti-Woelki-Presse, Joachim Frank vom Kölner Stadt-Anzeiger, der mit Möchtegern-Priesterin Viola Kohlberger den Synodalen Weg debattiert. JoFra und ViKo unterscheidet allerdings eines: Joachim Frank ist gültig geweihter Priester, hat sich dann aber für einen respektablen Weg als Familienvater entschieden, während „Pastorin“ Viola vergeblich auf ihre Weihe wartet.
Woelki sieht sich einigen Mitbrüdern gegenüber, die ihn verraten. Ein solcher „Judas“ ist der Chef der katholischen Augustinus-Kliniken, Paul Neuhäuser. Er ließ über das Augustinus-Forum den Woelki-Kritiker Joachim Frank mit Honorar-Geldern versorgen, gab ihm eine große Plattform als Moderator der Talk-Reihe. Genau zu der Zeit, wo jener sellvertretende Chefredakteur des Kölner Stadt-Anzeigers den Kardinal und obersten Hüter der Augustinus-Kliniken mit zahlreichen Artikeln vernichten wollte. Neuhäusers Adlatus ist übrigens der Kölner Chef der Katholischen Kliniken, Degelmann, der auch nicht immer gut von Woelki spricht.
BILD-Vollstrecker Nikolaus Harbusch wurde im Axel Springer-Haus in Berlin gefragt, warum er nichts gegen Kölner Kirchenfürsten aufdecken könne und Joachim Frank Auflage macht und viel Ruhm einfährt, obwohl Harbusch sich ständig im Vatikan aufhält und doch auch schon Bundespräsident Wulff gestürzt habe. Da Deutschland kein Königshaus hat, Woelki aber im berühmten Kölner Dom auf seinem prunkvollen Thron mit all den bunten Gewändern die Frauen beim Frisör interessiert, solle dieses Top-Thema nicht der Kölner Lokalpresse vorbehalten sein.
Seitdem lässt sich auch Harbusch von Joachim Frank gegen den Kölner Kardinal antreiben. Die härtesten Artikel bringt jetzt BILD und nicht mehr der KSTA.
Dümmlich allerdings, dass das Erzbistum Köln gegen BILD juristisch vorgeht und die Jungs um den erfahrenen Kriegsreporter Julian Reichelt dort noch mehr motiviert, die Axt rauszuholen. Viele fragen sich, ob Freunde oder Feinde des Erzbischofs in der Pressestelle sitzen. Éin Beispiel: Bei der Einweihung der Italienischen Mission gab es vorgestern wunderbare Szenen. Doch der Fotograf der erzbischöflichen Pressestelle servierte nur sterile Fotos von der Altareinölung mit dem hinter einem Mundschutz versteckten Kardinal, während andere Hobby-Fotografen und Videofilmer die Szenen mit der jubelnden Menge und den Blumenmädchen, die den Kardinal freudig empfingen, auf Instagram veröffentlichten.
Zurück zum Synodalen Weg, den Woelki nicht unterstützt. Die junge Münchner Theologin Viola Kohlberger mit Gipskragen sagt von sich selbst, dass ihr die katholische Kirche am Herzen liege. Aber es müsse sich etwas ändern. Ja was denn? Frauenpriestertum? Ehe für alle querbeet? Da gibt es doch genügend christliche Vereinigungen und die Evangelischen Kirche, wo sie das alles findet, was eben nicht weltumspannend katholisch ist, sagen viele Jugendlichen, die nicht im linksgrünen Bund der Deutschen Katholischen Jugend organisiert sind. Vio will eine andere Kirche. „Soll sie doch evangelisch werden“, versteht Kirchenvorstand Sebastian Rosen den ganzen Ärger nicht. Es gibt doch Alternativen. Rosen selbst besuche selbst manchmal Gottesdienste der Protestanten, wenn ihm danach ist, fühlt sich dem evangelischen Pfarrer Franz Dohmes sehr verbunden und sorgte mit dafür, dass das Kreuz hoch auf der evangelischen Christuskirche in Neuss wieder aufgebaut wurde, nachdem der Sturm es dahingerafft hatte. Er findet, dass es auch dort gute Pfarrerinnen gibt, die erbauend predigen können. „Warum wechselt Frau Viola und Frau Florin und all die anderen nicht einfach.“
Doch die katholisch-linkspolitische Jugendaktivistin Viola Kohlberger gibt aber keine Ruh´. Vor dem Hintergrund des jahrelangen Missbrauchs von Kindern durch Priester müssten Strukturen aufgebrochen werden, behauptet sie. Dass das passiert, daran zweifle die 30-Jährige. Auch, weil Bischöfe wie der Hamburger Stefan Heße und der Kölner Woelki immer noch im Amt seien. Kohlberger erklärt vor den 200 Zuhörern in der Konferenz des so genannten Synodalen Weges, dass Woelki und weitere Bischöfe „das System schützen wollen, dass sie die Kirche schützen wollen und dass sie nicht die Menschen im Blick haben“.
Umgekehrt wird ein Schuh draus“, kontert Rosen. „Die Querulanten und frustrierten Frauen mit Priesterkleidung bringen eine miese Stimmung in die Gemeinden. Die Bischöfe und der Papst bewahren seit 2000 Jahren die Fundamente des Glaubens und schützen die Heilige Schrift. Das möchten die Katholiken nicht dieser Modeerscheinung namens Maria 2.0 anvertrauen.“
„Pfarrerin“ Violas Vorwurf, den der Kölner Kardinal offenbar nicht auf sich sitzen lassen wollte, ermunterte ihn, die säuerliche Frau zur Rede zu stellen. Am Ende einer Mittagspause, so stammelt Viola Kohlberger in einer Stellungnahme auf Instagram, wo sie sich gerne in Priesterkleidung zeigt, habe er sie auf ihren kritischen Redebeitrag angesprochen. Der Kardinal habe ihr vorgeworfen, es liege an Leuten wie ihr, dass Menschen aus der Kirche austräten. Er habe „quasi mit der gesamten Autorität seines erzbischöflichen Daseins gesprochen und mich immens unter Druck gesetzt“. In ihrem Video spricht Kohlberger von Machtmissbrauch.
Aber Woelki habe nicht Unrecht, pflichten ihm heute viele Gläubige bei. Die politisch motivierten Feministinnen seien seit Jahrzehnten das Übel in der Kirche, sorgen in den Gemeinden mit ihrer Überpräsenz für Groll, Verdruss und Depression. Viele Pfarrer seien überfordert, „schleimen“ sich bei den lauten Schreihälsinnen ein. Mittlerweile bestünden die Messdienerschaften auch nur noch aus Mädchen, weil die Jungs einfach keinen Bock mehr auf die Endlos-Diskussionen und das zickige Gezeter der Ministrantinnen und ihrer Omas haben.
„Die wollen eine andere Kirche“, sagt Kardinal Woelki seinen Vertrauten. Kirchenrechtler sagen: Er aber ist durch die apostolische Sukzession der Wahrheit des Glaubens verpflichtet. Jesus, der Sohn Gottes, hat die Hand auf das Haupt des Heiligen Petrus gelegt, den Felsen, auf dem die Kirche aufgebaut ist. Petrus hat andere Bischöfe mit Handauflegung berufen, die wiederum ihre Nachfolger. Bis hin zum Kölner Erzbischof ist diese Liste der Handauflegungen lückenlos nachweisbar. Wer Kardinal Woelki die Hand gibt, gibt sozusagen in folge einer rücklaufenden Kettenreaktion Jesus Christus selbst die Hand.
Wahr ist aber auch, dass es kaum eine Religion gibt, die Frauen so hervorheben und wertschätzen wie das Christentum. Laut katholischer Lehrmeinung ist der wichtigste und edelste Mensch, der je gelebt hat, eine Frau: Maria von Nazareth. Sie ist sogar die Mutter von Gott und die Himmelskönigin. Im Buddhismus, den viele deutsche Selbstfindungsfrauen in Batik-T-Shirts so toll finden, wird alles, was weiblich ist, in Wahrheit wie der letzte Dreck behandelt. Buddhistische Mönche ekeln sich vor jeder Berührung mit einer Frau. In thailändischen Bussen ist es Frauen untersagt, sich neben den orangefarben gekleideten Mönchen zu setzen. Vom Islam kennen die nach Sinn suchenden Damen auch nicht viel progressive Frauen-Power. Warum hassen die ausgerechnet die Katholische Kirche? Führungspositionen im erzbischöflichen Generalvikariat Köln hat Woelki sofort nach seiner Amtseinführung mit Frauen besetzt. Er hat sogar Domschweizerinnen anstellen lassen. Okay, hier wurde jetzt einer Lesbe gekündigt, die mit ihrer Lebensgefährtin mutmaßlich Tisch und Bett teilt. Und seine Justiziarin hat das Erzbistum gefeuert, weil sie einen Bürostuhl geklaut haben soll. Ärgerliche Vorfälle, die der Erzbischof aber erst dann auf den Tisch bekam, als seine Mitarbeiter in der Personalabteilung und im Domkapitel schon Fakten geschaffen hatten.
Der ärmste Kerl nach Erzbischof Rainer in der ganzen Angelegenheit ist Domradio-Chefredakteur Ingo Brüggenjürgen. Der erzählte jetzt dem Kirchenvorstand Sebastian Rosen bei einem Plausch im Erzbischöflichen Garten an der Kardinal-Frings-Straße, dass der Diözesanratsvorsitzende Tim Kurzbach seine Sendeanstalt gegen Woelki steuere. Kurzbach ist SPD-Oberbürgermeister in Solingen und eng verbunden mit Petra Dierkes, die eigentlich eine anständige Frau ist und als solche Aufsicht auf das Domradio hat. Sie trägt ihre Haare wild ohne Conditioner und wirkt wie eine Grüne, obwohl niemand weiss, wo genau sie politisch steht. Dem Ostwestfalen Brüggenjürgen setzt der ganze Mist und die hinterhältigen Kampagnen so sehr zu, dass er am ganzen Körper schlottert (ab Minute 06:10), wenn er den Kardinal sieht. Beide sollten mal ein Kölsch in der Schreckenskammer trinken, jenem Brauhaus an St. Ursula, wo Woelki gerne einmal blutiges Himmel und Ähd zu sich nimmt.
Frank Möll