Woelki gibt Geld den Armen

redaktioneller Beitrag vom 13.10. 2021, 15.25 Uhr

von Frank Möll

Köln. Die Bibel verbietet ihm, darüber zu sprechen. Doch seine Freunde wissen: Kardinal Woelki hilft seit vielen Jahren den Armen, gibt ihnen Nahrung, hilft mit Geld aus, besorgt eine Wohnung. Gott sagt: „Wenn du den Armen etwas gibst, soll deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut (Matthäus 6:3 )“

Doch die Medien kritisieren ihn, weil er während seiner Auszeit weiterhin seinen Lohn bekommt. Dabei wirkt er weiter als Priester, sorgt für die Menschen, hilft in größter Not.

Er selbst hat die Palast-Wohnung seines Vorgängers, Kardinal Meisner, nicht übernommen, lebt sparsam ohne Ordensschwestern, die anderen Bischöfen die Kleider richten, für diese kochen.

Nein, der Kölner Erzbischof wohnt karg, isst gerne mal einen Teller Nudeln mit Tomatensauce. Er trägt alte Kleidung und schwarze Jeans aus dem Second-Hand-Laden. Seine Speisen bereitet er sich oft selber zu. Meist in der Mikrowelle. Zum Frühstück isst er Graubrot mit Honig von seinen eigenen Bienen, die durch den erzbischöflichen Garten (auch hier nur karge, ja trostlose Bepflanzung) surren. Abends schaut er meist alleine Fernsehen. Gerne Sportschau und Til-Schweiger-Filme. Dabei nascht er Erdnüsse. Die billigen von Aldi…

Doch jetzt die Tragödie: Weil ihn seine Gegner seit Monaten fertig machen wollen, was auch ihm Energie kostet, sterben viele Menschen, auch Kinder und Frauen (meist Muslime) im Mittelmeer und in den Flüchtlings-Heimen an den Grenzen zu Europa. Woelki muss sich mehr mit Gutachten und der Presse befassen, kann weniger notleidenden Menschen helfen.

Denn Woelki war neben dem Papst der Mann, der den in Bedrängnis geratenen Menschen besonders stark geholfen hat, ihnen eine Stimme gab. Er organisierte sogar eigene Rettungsbote, bezahlte auch mit seinem Geld die Hilfsprojekte auf den griechischen Inseln

Dies alles kann er nicht mehr tun, da er jeden Tag unter Feuer genommen wird. Besonders einige wenige (aber gut organisierte Frauen) zum Beispiel bei seinem eigenen Sozialdienst katholischer Frauen, agitieren gegen den Kardinal, reden sich während der Arbeitszeit beim Kaffeeklatsch die Köpfe heiß, diskutieren mit Chefreporter Joachim Frank vom Kölner-Stadt-Anzeiger über Strategien, wie der angebliche Gegner des ihnen so wichtigen „Synodalen Weges“ endlich „platt“ gemacht werden kann. Joachim Franks Verdienst: Er gibt den Opfern des Missbrauchs eine Stimme; genauso wie sein Mitbruder Rainer Woelki.

Doch dann passiert unfassbares Leid, eine Tragödie: Die Frauen des Sozialdienstes merken nicht, wie im Juli eine notleidende Frau ihr gerade geborenes Baby an der Babyklappe in Köln ablegt. Der Alarm löste nicht aus. Alle zwei Stunden sollte jemand nachschauen, ob die Babyklappe genutzt wurde. So die Regel. Es sind nur Menschen.  Ein dort abgelegtes Baby stirbt qualvoll, wird später tot gefunden. Welch eine Tragödie, möglicherweise verursacht durch mangelnde Konzentration auf das wichtige, gute Werk. Der Teufel hat diesmal wieder gewonnen! Die Polizei und die Staatsanwaltschaft tröstet die engagierten Frauen des Sozialdienstes. Sie hätten keine Schuld am Tod des Kindes…

Der tote Junge wurde an einer Babyklappe im Frauenhaus „Haus Adelheid“ entdeckt. Eine Obduktion ergab, das dass Kind nach der Geburt gelebt hat, sagte ein Polizeisprecher der Kölnischen Rundschau. Eine Mordkommission wurde gegründet.

Um den tragischen Fall aufzuklären, setzen die Ermittler auch zwingend auf Zeugenhinweise aus der Bevölkerung. Die Polizei fragt: Wer hat verdächtige Beobachtungen gemacht, die mit der Fund des toten Säuglings im Zusammenhang stehen könnten? Wer kennt eine Frau, die schwanger war, jetzt aber kein Neugeborenes hat?  Hinweise nimmt das Kriminalkommissariat 11 unter der Telefon 0221/229-0 entgegen.

Totes Baby bereits im August 2018 in Bilderstöckchen gefunden

Zuletzt wurde im August 2018 ein toter Säugling in der Babyklappe der Einrichtung für alleinerziehende Mütter in Bilderstöckchen gefunden. Damals ging der für den Notfall vorgesehene Signalton auf den Telefonen der Mitarbeitern der Einrichtung an. Die Kölner Polizei erhielt von dem Drama Kenntnis über die Feuerwehr, die als erste Behörde über den Notruf „112“informiert wurde.

Tief betroffen reagieren auch die Mitarbeitenden des Sozialdienstes Katholischer Frauen, an dessen Haus Adelheid sich das Moses-Babyfenster befindet. „Wir können noch nichts Näheres sagen“, so Anne Rossenbach vom SkF gegenüber der Kölnischen Rundschau. Sie gehört als „Power-Frau“ zu der Gruppe der Woelki-Kritiker, debattiert mit ihren Kolleginnen die angeblichen Fehler des Erzbistums.

Das leblose Kind „wurde von jemandem aus dem Mitarbeiterkreis des Hauses Adelheid bei einem Routinerundgang aufgefunden“, sagte Anne Rossenbach der Rundschau. Das Baby-Fenster am Mutter-Kind-Haus ist rund um die Uhr geöffnet. Die Einrichtung wurde im Mai 2000 vom Rat beschlossen. Mit der Anbindung ans Haus sollte signalisiert werden, dass es Hilfsangebote gebe, so der SkF in einem Rundschau-Interview, um Mütter in extremen Notlagen zu erreichen. Er setzte sich für das Angebot der vertraulichen Geburt ein.

Doch jetzt sind die Schwerpunkte im Erzbistum andere. „Woelki muss weg“, heisst es. Dass der Erzbischof weltweit der Oberhirte ist, der besonders intensiv die schlimmen Missbrauchsfälle aufgedeckt hat, ignorieren die „Power Frauen“ von der Bewegung Maria 2.0.

Und dann hat sich in diesem Jahr auch noch ein Priester umgebracht, der im Missbrauchsgutachten steht. Ein weiterer Toter rund um den unheiligen Streit im Erzbistum. Übrigens: Es gibt auch eine Reihe falscher Beschuldigungen. Wahr ist aber auch, dass viele Täter bis heute noch nicht identifiziert sind, weil die Opfer schweigen.

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