Neuss. In den Herbstferien ist das Neusser Nordbad für alle Bürger geschlossen. Das sorgt für Unmut. „Kinder sind unerwünscht“, titelte RHEINTODAY.DE, viele Bürger übermittelten ihren Unmut. Doch das stimme nicht, sagt der Sprecher von Stadtwerke-Chef Stephan Lommetz (CDU), Jürgen Scheer, der wie Bürgermeister Reiner Breuer SPD-Mitglied ist. Breuer hatte die Schließung des Bades nicht verhindert, obwohl sein Parteifreund und Bürgermeister von Dormagen, Erik Lierenfeld, einen anderen Weg geht und in seinem Schwimmbad allen Kindern und Jugendlichen in den Herbstferien freien Eintritt gewährt.
„Natürlich sind Kinder nicht unerwünscht. Das genaue Gegenteil ist der Fall“, sagt Nordbad-Sprecher Jürgen Scheer. „In den Herbstferien findet im Nordbad normalerweise die jährliche Grundreinigung statt und das Bad ist dann zwei Wochen geschlossen. Auf diese Grundreinigung wird in diesem Jahr verzichtet. Stattdessen finden dort in den Herbstferien von montags bis samstags Schwimmkurse für Kinder statt. Über 350 Neusser Kinder können so durch die großartige Zusammenarbeit von Stadtwerken, Neusser Schwimmverein, TG Neuss und Neusser Schulen das Schwimmen lernen. Die Kurse sind komplett ausgebucht“, so Jürgen Scheer, der auch Leiter Unternehmenskommunikation der Stadtwerke Neuss ist. Allerdings haben es viele Eltern nicht geschafft, einen begehrten Platz in den Schwimmkursen zu ergattern.
„Versteh ich nicht. Ich habe weder in den Sommerferien noch in den Herbstferien einen Platz in einem Schwimmkurs für meinen Sohn bekommen, alles ausgebaucht und dabei sollten es angeblich doch soviele Plätze gegeben haben“, wundert sich zum Beispiel Tanja Lichtenberg über die Sprachregelung der Stadt.