Graf Zahl und das Rekord-Defizit am Rheinland Klinikum

Neuss. „10 Millionen, hahaha!“, schallte es vorgestern Nacht aus Graf Zahls Büro. Im Rheinland Klinikum stehen die Jahresabschlussarbeiten an und der Fehlbetrag könnte sogar höher ausfallen, als ursprünglich geplant. „Beim bis 10 Zählen macht unserem Finanzexperten niemand etwas vor,“ kommentiert der Aufsichtsratsvorsitzende der defizitären Anstalt den möglichen Rekordverlust. „Man muss das Geld zum Fenster rauswerfen, damit es zur Tür wieder reinkommt.“ Der 78-jährige Wilfried Jacobs, einst Vorstandsvorsitzender der AOK Rheinland/Hamburg, gegen die die Staatsanwaltschaft wegen Untreue Anklage erhoben hat, mahnt aber auch an: „Wer blank ist, kann nicht mehr glänzen“. Zahls Vorgänger Martin Blasig und der Krankenhauskonzern hatten sich letztes Jahr voneinander getrennt, nachdem dieser die peinliche Doppelüberweisung der Mai-Gehälter zu verantworten hatte. Außerdem war er weniger mit Managementerfolgen als mit leeren Versprechungen aufgefallen. So hatte der Erfolglos-Geschäftsführer, dessen Einstellung bei Branchenexperten ebenso Kopfschütteln ausgelöst hatte, wie die letzten Geschäftsführerberufungen, zusammen mit Nicole Rohde in der NGZ vom 29. April 2020 vollmundig die Fertigstellung eines Medizinkonzeptes binnen weniger Monate versprochen und das Halten von Patient:innen zum zentralen Ziel erklärt. Vorsätze, mit denen beide krachend gescheitert sind: Beispielsweise zählte man nach der Schließung der Geburtshilfe in Grevenbroich im gesamten Rheinland Klinikum letztes Jahr etwa 300 Geburten weniger als 2019. Und das trotz gestiegener Geburtenrate.

 

Eine schwere Zeit bzw. schwere Nächte stehen für den nachtaktiven Graf an, der übrigens nicht mit Prof. Graf verwandt ist, der als Klon von Prof. Brinkmann aus der Schwarzwaldklinik ebenfalls im Rheinland Klinikum beschäftigt ist. Vom Finanzmanager aus Siebenbürgen wollte RheinToday wissen, ob es ihm gelingen würde, die Verantwortlichen am Rheinland Klinikum zu einem klügeren Umgang mit Geld zu bewegen. Einen für gestern Nachmittag vorgesehenen Interviewtermin sagte Zahl allerdings ab. Und da der sogenannte Sprecher der Geschäftsführung, Georg Schmidt, nicht so gerne spricht, teilte Pressesprecherin Ulla Dahmen mit, dass Herr Zahl tagsüber schlafe. Auf Anfrage ließ er aber ausrichten, dass er in seiner vorherigen Tätigkeit selbst kleinen Kindern den Umgang mit Zahlen beigebracht habe. Davon, dass ihm das auch im Rhein-Kreis gelänge, sei er überzeugt, zumal es im Rheinland Klinikum wie im Kindergarten zuginge. Ob denn mit einem raschen Einreichen des Jahresabschlusses beim Bundesanzeiger zu rechnen sei. Nein, auf Tageslicht und Transparenz lege er keinen Wert. Daher hätte er auch wie schon sein Vorgänger eine fristgemäße Veröffentlichung der Vorjahresabschlüsse unterlassen, auch wenn das saftige Bußgelder zur Folge haben könnte. „Das sind doch Blutsauger“, empörte sich der rumänische Adlige mit dem stets hochgeklappten Kragen. Aber einem nackten Mann könne man nicht in Tasche greifen. Und auch den Jahresabschluss der Rhein-Kreis Neuss Kliniken aus dem Jahr 2018, der Informationen darüber enthält, warum die Neusser Krankenhausfusion scheiterte, werde er nicht veröffentlichen. „Niemals, hahaha!“

Ein satirischer Beitrag von Alice R. Logan

P.S.:  Die Gleichstellungsbeauftragte der Vampire und Vampirinnen möchte, dass aus Graf Zahl gendergerecht Gräfin Zahl wird…

 

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