Diese Bürgermeister sind katholischer als die CDU
Rhein-Kreis-Neuss. Eigentlich denken doch viele: Fromme Männer haben sich in der CDU formiert, weil das ist ja eine christliche Partei. In und um Neuss sieht es anders aus, hier kommen die frommsten Bürgermeister aus der SPD.
RHEINTODAY-Chefredakteur Frank Möll besuchte mit Klaus Krützen das Norbert-Gymnasium Knechtsteden. Beide rauften auf dem Schulhof, verkloppten andere, wurden verprügelt. Die Klosterschule Knechtsteden war eine reinen Jungenschule. Hier ging es deftig zu. „Doch im Klassenraum wandelte sich Klaus, faltete die Hände und betete mit dem Lehrer das Morgenlob“, erinnert sich Frank Möll, der anders als Krützen später von der Schule flog. Seine Note in Religion: „mangelhaft“.
Klaus wurde Lehrer in Dormagen, erzählte seinen Hauptschülern der Hermann-Gmeiner-Schule von Jesus und seinen Freunden, den Aposteln. Später wechselte er nach Grevenbroich und stellte die SPD dort besser auf. Mit überwältigenden Wahlergebnissen wählten ihn die Grevenbroicher zum Bürgermeister der Schloßstadt.
Mittlerweile war er mit der Kirche nicht mehr einverstanden, kehrte ihr den Rücken, blieb aber immer noch im Gespräch mit seinem Bischof Dominicus Schwaderlapp, der ihn oft besuchte und mit ihm über Gott und die Welt sprach.
Auch ein „Knechtstedener“ ist Dr. Martin Mertens, Bürgermeister von Rommerskirchen, der die Gemeinde hervorragend aufstellt, sich jetzt im Vorgriff auf die Ampelkoalition in Berlin den Top-Manager Felix Hemmer von der FDP als Wirtschafts-Experte ins Rathaus holt. Martin Mertens ist ein Familienvater wie ihn die Bibel beschreibt. Er hat ein Ohr für alle Sorgen, ein Herz für alle Menschen. Niemals wimmelt er einen lästigen Gesprächspartner ab. Besonders wohl fühlt er sich in seinem geliebten, katholischen Bayern. In München besucht er nicht nur das Oktoberfest in Lederhose und Trachtenkleidung, nein, er zündet in den vielen Kirchen auch schon mal eine Kerze für seine Lieben, für seine engagierte Mutter und für die Patrone Bavaria an. Er bittet die Heilige Jungfrau und Gottesmutter Maria, dass sie ihren Mantel auch über die Gemeinde am Gillbach ausbreitet.
Der Dormagener SPD-Bürgermeister kennt alle Kirchenlieder auswendig, sing im Gottesdienst kräftig mit, weiß in der Heiligen Liturgie alle Antwortrufe, sogar die lateinischen. In seiner Freizeit sammelt er spenden für die Kirchenorgel in St. Michael ein, seine geliebte Frau hat er natürlich katholisch geheiratet und die Ehe unter den Segen des Herrn gestellt.
Diese von christlichen Werten geprägte Art färbt auch auf Seinen Schwager ab, der für ihn als Büroleiter und wichtigste Kraft im Rathaus arbeitet. Alle Mitarbeiter freuen sich über ihren beliebten Chef und seine von Gottvertrauen geprägte Art. Eine enge Freundschaft hat er zum beliebten Seelsorger und Menschenfischer Pastor Klaus Koltermann gefunden. Beide sind Gladbach-Fans, tragen stolz die Raute und frotzeln gegen den Kölner Erzbischof Woelki, der bekanntlich Anhänger des 1.FC Köln ist und derzeit in der Tabelle über ihnen schwebt.
Große Verdienste für die Katholische Kirche hat sich der Neusser Bürgermeister Reiner Breuer erworben, weil er das Rathaus in jedem Jahr von den Sternsingern mit katholisch gesegneter Kreide und dem katholischen Segensspruch C+M+B segnen lässt. Seine Tochter ließ er taufen und entwickelte eine gute Beziehung zu Oberpfarrer Guido Assmann. Reiner Breuers Politik hat das Ziel, armen, hungernden und wohnungssuchenden Menschen zu helfen. Er baut bezahlbare Wohnungen, streicht Luxus-Veranstaltungen wie den „Festlichen Abend“ im Zeughaus. Bescheiden wie sein Papst Franziskus radelt er zur Arbeit oder geht zu Fuß. Er wohnt direkt neben der Marienkirche. Manchmal geht er abends rein, zündet eine Kerze für sein geliebtes Neuss an, der treuesten Tochter des hillijen Kölle. Dort saß einmal der kardinal Meisner und hat gesagt: Die CDU soll das „C“ in ihrem Namen streichen, denn das sei keine christliche Partei mehr. Natürlich quatsch, aber: Die SPD ist im RHEINTODAY-Sektor katholischer als der Papst erlaubt…
Dorothea Safran-Stahl