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Neuss. Der Wahlkampf der CDU in und um Neuss ist durch Verunsicherung und Müdigkeit geprägt.

So wie es aussieht, wird der ehemalige Minister Hermann Gröhe nicht mehr Mitglied des am 26. September neu gewählten Deutschen Bundestages sein. Nach einer Serie von Niederlagen und den Verlust der Rathäuser in Rommerskirchen, Grevenbroich, Dormagen und Neuss (genau dem Wahlkreis von Bundestags-Direktkandidat Hermann Gröhe) und einem unfassbar schlechten Bundestrend (19 Prozent) würde es an ein Wunder grenzen, wenn Hermann Gröhe des Wahlkreis gegen den SPD-Herausforderer Daniel Rinkert gewinnen könnte, zumal auch der ehemalige FDP-Freund und liberale Direktkandidat Bijan Sarai damit aufgehört hat, Gröhe zu unterstützen.

Schon einmal hatte Gröhe gegen den damaligen SPD-Verkehrsminister Bodewig verloren, konnte aber über die Liste in den Bundestag einziehen. Dies ist in diesem Jahr schwierig, da die NRW-Liste wahrscheinlich noch nicht einmal für den an Nummer eins gesetzten Armin Laschet ziehen wird.

„Ich bin CDU-Mitglied, werde die CDU aber nicht wählen. Sie muss in die Opposition. Das tut ihr auch mal gut“, heisst es von vielen Unions-Leuten und der Norfer CDU-ler Dominik Hoppe postet seine Haltung sogar auf Facebook. Allerdings wolle er schon Hermann Gröhe mit der Erststimme wählen, aber die wichtige Zweitstimme wolle er nicht der CDU geben.

Der Niedergang der Neusser CDU begann mit dem Rückzug der einzigen verbliebenen Lichtgestalt Dr. Jörg Geerlings, der sich nach einem Wahldesaster am 26. September auch nicht mehr sicher sein kann, in den kommenden NRW-Landtag einzuziehen, da die Union keinen Volkstribunen wie Laumann, sondern eher ein Jüngelchen aufstellen wird. Jüngelchen ziehen auch in Neuss die Partei nach unten. Frank Möll

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