St. Michael bald wieder im Dormagener Wappen?

Dormagen. Wird es bald ein neues Dormagener Stadtwappen geben? Nachdem mächtige Pfarreien wie St. Pankratius Nievenheim und St. Martinus Zons im Zuge der kommunalen Neugliederung dem Amt Dormagen mit dem dort residierenden  Patron St. Michael zugeschlagen wurden, entscheiden sich die auf Einheit bedachten modernen Politiker der neuen künstlichen Stadt Dormagen, den Heiligen Erzengel aus dem Stadtwappen zu verbannen. Besonders Nievenheim und Zons drängten auf ihre Eigenständigkeit, wollten nicht unter dem Schild des Erzengels leben.

Kiew, jene Stadt in der Ukraine, auf deren tapferen und gläubigen Bürger die ganze Welt blickt und die wie durch ein Wunder den russischen Invasoren trotzt, hat ihren Stadtpatron im Wappen bis heute die Treue gehalten. Und jetzt geschehen sogar Wunder: Regelmäßig bilden riesige Wolkenformationen am Himmel die Umrisse des Erzengels ab, der den Teufel besiegt hatte und das Ungeheuer mit den Worten „Wer wie Gott? (Mi-cha-el?) in die Hölle verbannte. Der Satan wollte wie Gott sein, fand in Michael seinen Bezwinger. Viele Bürger in der Ukraine berichten von Erscheinungen des Erzengels, der ihnen Mut macht: „Fürchtet euch nicht! Gott ist bei euch!“

Es gibt Hinweise, dass der gläubige Dormagener Bürgermeister Erik Lierenfeld (SPD), der sich seit Tagen aufopferungsvoll um die Kriegsflüchtlinge kümmert, die in seine Stadt kommen, offen für den Wunsch vieler älterer Dormagener ist: „Wir wollen gerade jetzt in Zeiten der Not und des Krieges unser altes Stadtwappen mit dem mächtigen Schutzengel zurück.“ So hat zum Beispiel der Bürger-Schützenverein niemals das Wappen aus seinem Logo genommen und hält damit die christliche Tradition der Stadt Dormagen in Ehren.

Grund für die neuerliche Diskussion um das Stadtwappen ist die Entscheidung von Erzbischof Rainer Maria Kardinal Woelki, die Pfarrkirche St. Michael an der Kölner Straße samt Pfarrgemeinde zu stärken und wieder in den Mittelpunkt der Region zu stellen, in dem er die künstlich geschaffenen Kirchengemeindeverbände Nord (Nievenheim, Delhoven, Straberg, Stürzelberg, Delrath) und Süd (Dormagen, Zons, Hackenbroich, Horrem) auflöst und zu einer großen Pfarrgemeinde St. Michael macht. Oberpfarrer wäre damit Pastor Stelten. Die Pastöre Koltermann und Graeber wären dem Pfarramt St. Michael Dormagen untergeordnet. Die Entmachtung von Pastor Koltermann aus Nievenheim, der sich mit Kardinal Woelki in einem schlimmen Konflikt über eine modernere Kirche befindet und diesen mit Protestaktionen medienwirksam befeuert, habe nichts mit einer „Abstrafung“ der Kölner Kirchenleitung zum Nachteil von Koltermann zu tun, da der Plan einer Gesamtpfarrei St. Michael für Dormagen und Worringen während seiner Auszeit vom stellvertretenden Generalvikar entwickelt wurde. Aus Köln heisst es: „Würde der Kardinal jeden Priester oder Mitarbeiter sanktionieren, der ihm in der Krise ans Bein pinkelt, hätte seine Arbeitswoche gar nicht so viele Stunden, um dies zu tun…“  Die noch nicht öffentlichen Pläne aus dem Generalvikariat Köln, die Rheintoday vorliegen, ermöglichen nun dem Bürgermeister der Gesamtstadt Dormagen, alle Ortschaften unter dem Stadtpatron St. Michael zu einen. Die Wiederbelebung des alten, sehr schönen Stadtwappens, kann eine Folge sein.

Unter dem Schlagwort „ZusammenFinden“ im Erzbistum Köln sollen bis zum Jahresende 2022 der räumliche Zuschnitt der zukünftigen Pastoralen Einheiten im Erzbistum Köln festgelegt werden. Der Titel sei zugleich Programm, heisste s aus dem Generalvikariat. Ziel ist, dass die 178 bestehenden Seelsorgebereiche zu 50-60 Pastoralen Einheiten zusammenfinden. Im Vordergrund steht dabei die gemeinsame Suche nach dem besten Zuschnitt dieser zukünftigen Pastoralen Einheiten. Da selbst das Stadtgebiet Dormagen zu klein für eine Großpfarrei sei, gibt es Überlegungen, das neue Gebiet auf Worringen und Teilen von Rommerskirchen aufzugliedern. Eine für Dormagen schlechtere Alternative wäre eine Angliederung des Sendungsraum Stadt Dormagen an St. Quirinus Neuss. Denn wie sagen die Dormagener: „Die Nüsser denke wunders, wat sie wöre, us Nüüüsss küt nüüüüx…“

Frank Möll

So soll die neue Großpfarrei St. Michael zugeschnitten werden. Im Entwurf ist Worringen eingegliedert.

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