Nievenheim. Die Deutsche Bahn AG fährt den Nievenheimer Bahnhof vorerst nicht mehr an. Der ist seit heute tot und nutzlos. Zum Hintergrund: Die komplette S-Bahn-Linie S 11 ist mindestens bis Montag gestrichen, da sich zu viele Lokführer und Begleitpersonal krank gemeldet haben. Auch viele andere S-Bahnlinien in NRW sind komplett gestrichen. Ein Schienenersatzverkehr soll es irgendwann geben. Sowas hat es noch nie gegeben: Komplette Verbindungen fallen tagelang aus. Ob es ab Montag weitergeht, steht noch nicht fest. Insbesondere für Pendler, die das Auto abgeschafft haben ein Problem! Wer zum Beispiel von Nievenheim nach Neuss zur Arbeit muss, hat nur die Chance, umständlich den Bus nach St. Peter zu nehmen und dort in die Buslinie 875 (stündlicher Takt) nach Neuss (nur zum Landestheater) einzusteigen. Abends ab 19 Uhr fährt dieser Bus aber nicht mehr zurück.
Der Ausfall der S11 führte heute auch in den Bahnhöfen Dormagen und Neuss zu chaotischen Szenen. Viele Pendler mussten sich in die durch die Ferien und das 9-Euro-Ticket ohnehin überfüllten Regionalzüge quetschen, die bislang noch Fahren- manchmal aber ausfallen oder unpünktlich sind.
Ein weiterer Effekt: Dem Pennymarkt am Nievenheimer Bahnhof fehlen die Laufkunden, die sich mal ebenen einen Snack oder einen Salat holen. Im Biergarten vor der Bahnhofsgaststätte ist es auch leer.
Chaos in Dormagen und Deutschland: Im Rathaus wird regelmäßig das Bürgeramt geschlossen. Personalausweise gibt es nicht. Die Post an der Rathaus-Galerie ist dauernd dicht. Und das Allerschlimmste: Der Apollo-Grill ist abgebrannt. Hier gab es leckere gebratene Hähnchen, Gyros und Currywurst. Es geht bergab mit Deutschland und Dormagen!
Frank Möll