Laschets Sturz: Chance für diese neuen Union-Chefs
Neuss. Egal, was in Berlin passiert: Die CDU Neuss will ihren eigenen lokalen Aufschwung in der Quirinusstadt, wirkt jünger und dynamischer, auch weiblicher. Definitiv weiblicher!
Gestern vor der Vorstandssitzung telefonierte rheintoday.de mit der neuen Vize-Vorsitzenden Elke Schlangen, die als Lehrerin weiss, wie das normale Leben funktioniert und wünschte ihr einen guten Verlauf bei der ersten Sitzung nach Laschets Wahlschlappe. Sie und ihre Kollegin Ruth Sternemann-Böcking stellten später fest: „Nach einer erfolgreichen Vorstandssitzung der CDU Neuss gestern Abend steht fest: Es gibt viel zu tun! Der Sieg von Hermann Gröhe in seinem gesamten Neusser Wahlkreis gibt Anlass zur Freude, doch ist klar, dass jetzt Einiges passieren muss, um den Trend wieder in eine andere Richtung, nämlich deutlich nach oben, zu bewegen! Viele gute neue Ideen wurden schon zusammengestellt und es geht in den nächsten Tagen munter weiter. Unser Team ist jedenfalls total motiviert.“
Interessant: Wenn Armin Laschet weiterhin die CDU Deutschland schrottet und nicht verhindern kann, dass Olaf Scholz Kanzler wird, dann ist das gerade für die Kommunalpolitik und die Neusser Union gut. „Die CDU Deutschland kann sich dann in der Opposition erneuern und finden. Das befruchtet die Gesamtpartei. Und: Die kommenden Jahre werden schwer. Ein Kanzler Olaf Scholz wird mit den Grünen und der FDP nicht glänzen, Deutschland belasten. Erfahrungsgemäß geben die Wähler dann bei Kommunalwahlen dem anderen Lager, also der Union, die Stimme“, sagt CDU-Kenner Markus Machnitzky, der als Politik-Lehrer diese spannende Zeit in seiner Schulklasse mit den künftigen Erstwählern bespricht. Interessant: Die Jungwähler gaben nicht den Grünen die Stimme, sondern der FDP, die für Freiheit steht. Auch die Freiheit, maskenfrei die Schule zu besuchen. Klimaschutz scheint weit weniger relevant als gedacht.
Thomas Schommers von der FDP, auch Landtagskandidat der Liberalen, war lange Jahre selbst aktiv in der Neusser CDU und hat ihr den Rücken gekehrt, weil sie ihm nicht „christlich“ genug war. Er will mit seinem Vorstand und dem Vorstand der CDU eine Kaffeerunde abhalten. Zum Hintergrund: Die neue CDU-Führung ist wieder gut katholisch, Polizeichef Axel Stucke und seine Kolleginnen im Führungsgremium besuchen jeden Sonntag die Heilige Messe, CDU-Chef Professor Dr. Jan-Philipp Büchler spielt sogar die Kirchenorgel. Klar, dass Thomas Schommers das neue Team sympathisch findet. Gefährlich für den rot-grün gefärbten Bürgermeister Reiner Breuer, der nicht wie Erzbischof Woelki Rainer, sondern Reiner mit „e“ heisst.
Frank Möll
