Neuss. Am Montag hatte die CDU Neuss rund 200 Bürgerinnen und Bürger angelockt, um einen neuen Vorstand und einen neuen Parteivorsitzenden zu wählen. Axel Stucke konnte sich mit rund 53 Prozent der Stimmen gegen Georg Kaster durchsetzen, der ebenso wie Stucke eine brillante Rede hielt und den festlich geschmückten und heimelig beleuchteten Saal im Neusser Güterbahnhof begeisterte. Die CDU ist wieder da! KLICK! Mit einem Vorstand, der die ganze Bandbreite der starken Neusser Union abdeckt. Der stärkste Kritiker der vergangenen Jahre, Schuldirektor Markus Kuhl, fand sogar lobende Worte. Dezent zwar, aber immerhin. HIER DAS VIDEO SEINER REDE. KLICK!
Einer, der die politische Landschaft im Rhein-Kreis Neuss kennt und mit seinen Wahlprognosen stets richtig liegt ist unser Chefredakteur Frank Möll. Wir erwischen ihn gerade auf dem Weg zum Gänseessen bei Lebioda auf der Neusser Furth.
Frank, Du warst auf dem Parteitag der CDU in Neuss. Wie ist die Lage auf kommunalpolitischer Eebe?
Also mausetot wie von gescheiterten Partei-Miesepetern geunkt ist die CDU Neuss nicht. Sie mobilisiert sehr gute und kompetente und ausgeschlafene Leute. Nach der Wahl von Axel Stucke und dem Gerangel und den Diskussionen vor der Wahl bemängelt Dr. Michael Werhahn die Zerstrittenheit der CDU Neuss und sagte mir, dass der amtierende Bürgermeister Reiner Breuer von der SPD jetzt wohl die Sektkorken knallen lässt. Genau das meinten auch ein paar andere Leute in der CDU. Aus diesem Grund habe ich aktuell noch keinen Artikel bei Rheintoday geschrieben und mich erst einmal bei der SPD Neuss umgehört, ob da irgendwo Sektkorken knallen. Ich muss dem ja nachgehen. Aber da schlampampt derzeit niemand schadenfroh.
Und?
Wie gesagt, die SPD droht eher abzusaufen, als dass Reiner Breuer Sekt säuft. Nein, der Entdecker von Reiner Breuer, der langjährige SPD-Parteichef Benno Jakubassa, sagte mir, dass Reiner Breuer überhaupt gar kein Sekt mag. Er trinkt höchstens mal ein Bier, Glühwein oder „Krumme“. Ich selbst habe ihn auch nur selten Sekt trinken gesehen und im Fotoarchiv sind meist nur Fotos aufgetaucht, wo er gelegentlich Wein, Bier, Eierlikör oder Schnaps trinkt. Bei der Beerdigung von Dr. Heinz Günther Hüsch am Freitag habe ich mich in der Aussegnungshalle unmittelbar hinter Bürgermeister Breuer befunden. Also gerade mal zehn Zentimeter. Er hat überhaupt nicht nach Alkohol oder säuerlichen Sekt gerochen. Und ich habe viele Bürgermeister oder Oberkreisdirektoren in und um Neuss erlebt. Die hatten rund um die Uhr eine Fahne. Nein, die SPD ist bundesweit im Abwärtstrend und sie unterschätzt Axel Stucke auf keinen Fall, Das wäre auch sehr dumm, denn Axel Stucke kommt als ehemaliger Handwerker und aktuell Leiter einer Polizeidienststelle beim normalen Volk sehr gut an. Er fabriziert keinen Klimaschutz-Unfug und kein Migrations-Desaster. Der neue starke Mann der CDU steht als Polizist für Recht und Ordnung, Umweltschutz, Mobilität, Sicherheit, Anstand und ein bezahlbares Leben für die arbeitende Bevölkerung. Neuss braucht wieder einen Schutz-Mann und einen guten Vater Staat und keinen Vater, der uns demotiviert, auspresst und abzockt.
Ist er denn nicht eher unbekannt?
Glaube nicht, denn er war ja ein grandioser Prologius beim Nüsser Ovend und ist auch im Brauchtum sehr gut unterwegs. Immerhin marschiert er mit mir im Schützenlustzug Nüsser Nachtschwärmer. Wir sind jetzt nicht die aller engsten Freunde- aber ich muss sagen. Ich finde den Mann sehr ordentlich, klug und einfühlsam. Bei unseren regelmäßigen Treffen hat er sehr klar die Schwächen und Stärken unserer Heimatstadt analysiert. Außerdem gibt er viel mehr Bier-Runden aus als ich zurückgeben kann. Wo wir beim Thema sind: Nirgendwo bei der SPD knallen die Sektkorken. Die haben ihre eigenen Sorgen. So erkennen die Bürgerinnen und Bürger, wie desaströs sich die Neusser Innenstadt entwickelt, wo sich nach und nach der Einzelhandel verabschiedet. Auch das Rheinparkcenter ist dürftig bis notdürftig aufgestellt. Die Verkehrssituation hat die SPD nicht im Griff und die Wohnungsnot in Neuss ist katastrophal. Fast niemand ist mit den Schulen oder den Kitas zufrieden. Ein Lichtblick bei der SPD ist mein langjähriger Messdiener-Kamerad Heinrich Thiel als Aufsichtsratsvorsitzende im Bauverein. Der macht eine bürgernahe Politik, während Reiner Breuer als letzte verzweifelte Maßnahme seinen Bauchef entlassen hat und viel zu viel Energie in eine Landesgartenschau einbringt, die er 2026 als Bürgermeister gar nicht eröffnen wird, weil die Menschen von der Ampel die Schnauze voll haben und auch die SPD abstrafen werden.
Aber für einen Sieg der CDU auf lokaler Ebene darf sie sich nicht nur auf den Bundestrend verlassen, oder?
Gewiss nicht. Sie hat mit Frau Rechtsanwältin Sternemann-Böcking eine sehr kluge Frau als zweite Vorsitzende und mit Nathalie Goldkamp und Thomas Kaumanns zwei erprobte Frontkämpfer in den Reihen, die auch mal polemisch auf den Tisch hauen und den politischen Gegner angreifen. Das mögen die Menschen. Sven Schümann hat sich als Fraktionschef auch zu einem echten Angreifer entwickelt. Ich habe beileibe die CDU nie geschont, muss aber sagen: Sie kommt wieder, wenn sie weiterhin Leute wie Herrn Hau klein hält. der hat nämlich gefordert, dass die heimelige Atmosphäre im Saal mit dem Anschalten vom grellen Röhren-Licht zerstört wird. Die Menschen haben genug Leid in dieser grellen Welt. Sie wollen Geborgenheit und Gemütlichkeit angesichts der Krisen.
Jetzt wird ja gesagt, Dr. Jörg Geerlings hätte seinen Schützenkameraden Axel Stucke unterstützt und sei daher Mitschuld am Weggang von Professor Büchler als Parteichef. Stimmt das denn?
Das kann ich überhaupt nicht erkennen. Jörg Geerlings und seine Ehefrau Marie Florence haben auf dem Parteitag -im Gegenteil- versucht, die Lager miteinander zu versöhnen. Die beiden sind auch in Krisen erprobt und wissen, dass der Zusammenhalt in schwierigsten Situationen wichtig ist und dass der liebe Gott das auch so will. Immerhin ist die CDU ja eine christliche Partei und das ist ihr größtes Pfund. Die Menschen brauchen halt. Jörg Geerlings ist vom Ministerpräsidenten Wüst sehr eng in die Sache des Zusammenhalts eingebunden. Beim 45. Landesparteitag der CDU Nordrhein-Westfalen in Hürth wurde Jörg Geerlings in den Landesvorstand gewählt. Der 51-jährige Neusser Landtagsabgeordnete, der gleichzeitig als Justitiar der Landtagsfraktion fungiert, wird dem Gremium künftig als Beisitzer angehören. Der Parteitag, der sich mit verschiedenen Themen, darunter Satzungsänderungen, Sachanträge und Delegiertenwahlen, befasste, konzentrierte sich vor allem auf den Leitantrag des Landesvorstands mit dem Titel „Fachkräfte sichern, neue Wege beschreiten: Antworten auf die aktuellen Fragen in der Pflegeversorgung geben!“ Ministerpräsident Hendrik Wüst betonte in seiner Eröffnungsrede die uneingeschränkte Solidarität mit Israel und mahnte, dass jeder Angriff auf jüdisches Leben in Deutschland auch ein Angriff auf die Grundwerte von Einigkeit, Recht und Freiheit sei. Auch der israelische Botschafter sprach unter lang anhaltendem Applaus auf dem Parteitag. Marie Florence und Jörg Geerlings leiben ihr Land und Neuss, setzten sich für Frieden, Versöhnung und Barmherzigkeit ein und haben wie der Familienvater Axel Stucke und die Mutter Ruth Sternemann-Böcking und Nathalie Goldkamp die Kinder dieser Stadt im Blick. Sie brauchen so dringend eine Orientierung!
Die Mitgliederversammlung der CDU Neuss hatet im Rahmen der Vorstandswahlen bereits am Montag Axel Stucke zu ihrem neuen Vorsitzenden gewählt. Axel Stucke sagte in seiner Vorstellungsrede: Gute Politik fängt damit an, die Probleme der Menschen ernst zu nehmen und sich um die Sorgen und Nöten der Menschen zu kümmern. Die CDU muss die Themen ansprechen, die den Menschen in Neuss wichtig sind. „Damit Neuss eine Stadt bleibt, in der es sich gut leben und arbeiten lässt“, so Stucke
„Ich bin überzeugt, dass die CDU die richtigen Antworten für Neuss hat: Wir stehen für eine starke Wirtschaft in der sozialen Großstadt Neuss. Wir stehen für Sicherheit und Ordnung, für eine lebendige Kultur, für eine vielfältige Sportlandschaft, für gesellschaftlichen Zusammenhalt und für die Liebe zu unserer Heimatstadt Neuss“, umriss Stucke das Profil der CDU.
Großen Wert will Stucke in den kommenden zwei Jahren darauf legen, „dass wir innerhalb der CDU und mit den Bürgern eine größere Diskussionskultur leben und Freude am Austausch haben. Ich will es vorleben und wünsche mir, dass dies unser Markenzeichen wird. Wir müssen wieder mehr miteinander diskutieren und gemeinsam Ideen und Konzepte entwickeln.“
Klar im Blick hat Stucke die Kommunalwahl 2025: „Wir wollen die Wahl gewinnen und das Bürgermeisteramt wieder zurückgewinnen. Unsere Stadt braucht wieder Ziele und Visionen. Neuss muss wieder vorankommen. Die Arbeit dafür beginnt jetzt.“
Neben dem Vorsitzenden wählte die Mitgliederversammlungen auf die übrigen Positionen im Vorstand
Vorsitzender
Axel Stucke
Stellvertretende Vorsitzende
Annette Gratz, Mario Loebelt, Ruth Sternemann-Böcking
Schatzmeister
Thomas Kracke
Stellvertretender Schatzmeisterin
Natalie Goldkamp
Schriftführer
Martin Stiller
Mitgliederbeauftragter
Thomas Kaumanns
Beisitzer
Stefan Arcularius
Waltraud Beyen
Ursula Bittner
Marlene Conrads
Klaus de Nardo
Ioannis Douvartzidis
Dr. Christiane Friedländer
Dr. Jörg Geerlings MdL
Leon Gilges
Lukas Gradtke
Thomas Klann
Stefan Pauly
Katharina Reinhold
Andreas Schroelkamp
Das Gespräch mit Rheintoday-Chefredakteur Frank Möll fasste Dorothee Stahl zusammen.