Neues Auler-Buch ein Weihnachtsgeschenk

Von einer Hinrichtung anno 1718, dem ersten Schützenkönig des Fischerdorfes und den alten Rheinfähren…

Das neue Werk von Jost Auler

Stürzelberg. Er hat es schon wieder getan! Der seit 1962 in Stürzelberg heimische Archäologe und Historiker hat seit 1983 viele Veröffentlichungen zur Geschichte des Rheindorfes vorgelegt. Seit kurzem liegt ein weiteres, reich illustriertes Buch zu Stürzelberg vor: „Stürzelberg. 16 Dorfgeschichten aus der Neuzeit“ lautet der Titel und das Werk des Schriebtäters beschäftigt sich mit ganz unterschiedlichen Themen aus der Geschichte des alten Ackerer- und Fischerdorfes. Das Buch hat 104 Seiten, 36 farbige Abbildungen im Buchblock und kostet 18,- €.

Jost Auler, Jahrgang 1958, wohnt auf dem historischen Clara-Busch-Hof, einem ehemaligen Ackererhöfchen an der Biesenbachstraße, nahe dem Ortskern mit Eckkneipe, Hausmetzgerei und Landgasthof. Neben national und international beachteten archäologischen Publikationen – Auler publizierte auch in der Schweiz und den USA – etwa zur Richtstättenarchäologe liegt sein Forschungsschwerpunkt in der Regional- und Lokalgeschichte. Seinem Heimatdorf Stürzelberg, in dem er aufgewachsen ist, widmete der agile Wissenschaftler unzählige historische Aufsätze und Bücher, u.a. „Stürzelberg. Ein Lesebuch von Rheinfischern, Getreideschmugglern und Galgenvögeln“ (Dormagen 2005), „Stürzelberg. Plaudereien von Gestern, Bilder von heute“ (Dormagen 2005) und Stürzelberg. „Von Mammutknochen, Landsknechten und Zuckerrüben“ (Dormagen 2007).

Auler berichtet in dem neuen Buch „Stürzelberg. 16 Dorfgeschichten …“ in chronologisch angeordneten, gut lesbaren und anschaulich illustrierten Kapiteln über verschiedene Ereignisse rund um das Rheindorf ab etwa dem Jahr 1500 aufgrund archäologischer Funde und schriftlich überlieferter Schriftquellen.

Themen sind beispielsweise das kaiserliche Militärlager rund um Stürzelberg während des dreißigjährigen Krieges (1642), als der berühmte Reitergeneral Jan de Werth sein Hauptquartier auf dem Rittersitz Heckhof aufgeschlagen hatte. Rund 75 Jahre später, im Jahre 1718 fand die letzte Hinrichtung auf der größeren der beiden Richtstätten des Amtes Zons bei Stürzelberg statt. Dort ist heute der Containerhafen angesiedelt. Vorgestellt werden auch die heute längst vergessene Feldbrandziegelei des Johannes Peter Schülgen aus dem Jahre 1842 und Johann Heinrich Falckenberg, der ersten Schützenkönig von Stürzelberg, der in den Jahren 1741, 1742 und 1758 Schützenkönig der Zonser Bruderschaft war. Eine geheimnisvolle Schuhdeponierung und ein ungewöhnlicher Übereignungsvertrag rücken eine kleine ehemalige Hofstelle an der ehemaligen Heiligenstraße in den Fokus des Lesers. Und neben den Fähren in Zons und im Grind gab es eine solche ab 1713 auch unterhalb der Pfarrkirche in der Ortsmitte; betrieben von Heinrich Richrath setzte sie nach Schloß Mickeln auf die Düsseldorfer Seite über. Weitere Themen sind die Flößerei auf dem Rheinstrom vor dem Aufkommen der Dampfschifffahrt, Viehdiebstähle im Rheindorf, eine Rheinfahrt anno 1789, einquartierte französische Soldaten und Zöllner und ihre Freizeitbeschäftigung, der Beginn der Industrialisierung, Leben und Sterben eines jüdischen Mitbürgers, das dramatische Ende des 2. Weltkrieges und anderes mehr.

Der engagierte Autor geht auch auf die dramatische Geschichte der jüdischen Familie Max Dahl, die an der ehemaligen Heiligenstraßen wohnte und für die vor einigen Jahren drei Stolpersteine auf dem Bürgersteig vor ihrem ehemaligen Wohnhaus gesetzt wurden. Auch der Geschichte der Industriebahn rund um St. Peter mit der frühen Stürzelberger Industrie widmet sich der Historiker sowie dem frühneuzeitlichen Ochsentrieb von Friesland durch den Rheinort bis zu den großen Märkten in Köln und Mainz. Der wohl ältesten Schankwirtschaft des Dorfes, die nur durch Scherben belegt ist, ist ebenfalls ein lesenswertes Kapitel im Buch gewidmet. Jedem ortsgeschichtlich interessierten Leser kann dieses Buch jederzeit empfohlen werden; umfangreich beigegebene Quellen verweisen auf die Quellen der einzelnen Kapitel.

Das Buch ist im „archaeotopos“-Verlag Dormagen 2020 mit der ISBN 978-3-938473-24-5 erschienen. Bestellungen an jede gut sortierte Buchhandlung oder direkt an JostAuler@arcor.de; die Auslieferung im Stadtgebiet erfolgt kostenlos.

Dig Middelton

Kürzlich: