Stürzelberg. Großer Verlust im Dormagener Norden. Der EDEKA-Markt Büttgen am weißen Stein in Stürzelberg ist das Magnet für Menschen, die guten Produkte zu fairen Preisen genießen wollen. Doch jetzt der Schock: „Ich schließe am 31. Dezember die Türen zu“, sagt Markus Büttgen der Rheintoday-Redaktion. Das enorme Arbeitspensum und die Schwierigkeit, motiviertes Personal zu finden, haben ihn zu diesem Schritt bewegt. Auf der Höhe seines Erfolges hört Markus Büttgen auf, wechselt beruflich nach Mülheim an der Ruhr, wo er herkommt. „Ich will aber mehr Zeit für meine Familie haben.“ Markus Büttgen musste erleben, wie die Mutter seiner Tochter qualvoll sterben musste. An einer Unachtsamkeit, wie sie jedem „passieren“ kann. Dies und andere Erlebnisse haben den gläubigen Christen „wachgerüttelt“. Markus Büttgen will künftig um 16 Uhr in den Feierabend gehen und für seine Lieben da sein. In der heutigen Zeit sei die Familie doch das wichtigste, sagt er. Die Schlüssel des Marktes übergibt er an einen Nachfolger, den er -zum Glück für die Stürzelberger- gefunden hat. Ab Januar wird der Markt unter neuer Führung in die neue Zeit starten.
Markus Büttgen hat mit dem Bau der Rathaus-Galerie in Dormagen das Frische-Sortiment in Dormagen revolutioniert. Da, wo heute der Aldi-Markt die Kunden lockt, baute Markus Büttgen eine Einkaufs-Welt auf, die die Innenstadt zuvor noch nicht gesehen hat. Südfrüchte und heimische Früchte, wohin das Auge blickt! Hochwertige Lebensmittel, eine Frische-Fleischtheke der Extraklasse und Aktionen, die die Kundschaft in die Dormagener City lockte.
Büttgen, der sich immer weiter entwickelt hat, sah später in Stürzelberg die Zukunft. Hier schuf er sich sein neues Edeka gemeinsam mit seinem gut sortierten Getränkemarkt. Mit dem angrenzenden Lidl-Supermarkt wurde sein Zentrum zum Top-Standort im Dormagener Norden. Markus Büttgen bietet heute noch trotz aller Teuerungen in Deutschland den Rinderschmorbraten für unter zehn Euro das Kilogramm an. Gulasch und Rouladen auch. Rinderbraten ist das Lieblings-Sonntagsessen der Stürzelberger. Markus Büttgen weiß das, ist einer von ihnen im Dorf, marschiert bei den Schützen mit und ist dieses Jahr sogar König seines Zuges. Ebenso Marc Röhrkasten von den Nüsser Nachtschwärmern, der bei der Neusser Schützenlust auch als König marschiert und Stammgast bei Markus Büttgern ist. „Schade, dass er geht,“ so der Chef der „Initiative Dormagen“ (IDo). Auch er mag Rinderbraten mit würziger Soße, frischen Kartoffeln und Rotkohl. Marc Röhrkasten schätzt vor allem die regionalen Angebote wie zum Beispiel den Stürzelberger Honig von heimischen Imkern. „Wenn Markus geht, wird uns was fehlen“, sagt der IDo-Vorsitzende. Während Angela Merkel nicht vermisst wird, dürfte Markus Büttgens Weggang eine schmerzende, klaffende Wunde in die Stürzelberger Dorfgemeinschaft reißen. Und auch die vielen Pendler, die lange Wege in kauf nehmen, um beim EDEKA Büttgen einzukaufen, sind tieftraurig.
Frank Möll