Neuss. Die Regale in den Supermärkten sind leer. „Es gibt kaum noch Honig“, stellt der Neusser Ratsherr und wissenschaftlicher Mitarbeiter des Düsseldorfer Landtages, Thomas Kaumanns (CDU) fest.
In einer Nachricht an RHEINTODAY-Chefredakteur schreibt er: „Möll, Sie haben versagt!“ Kaumanns weiss, dass Frank Möll Hobbyimker ist und dem Politiker bereits echten Deutschen Honig zum Kosten überreicht hat. „Herr Kaumanns hat leider recht. Alle Kollegen klagen über die schlechteste Honigernte seit Menschengedenken“, sagt Frank Möll vom Imkerverein Bayer Dormagen. „Die Obstbäume und Rapsfelder haben geblüht. Doch das Wetter war zu schlecht, zu regnerisch und zu kalt, so dass die Bienen nicht fliegen konnten. Sie brauchen mindestens 15 Grad Celsius“, erklärt Möll.
Foto: Frank Möll
Wegen des zu hohen Wassergehaltes konnten Teile des Honig nicht geerntet werden. „Wenn der Honig mehr als 18 Prozent Wasser aufweist, droht eine Gärung im Honigglas.“ Ohnehin sei auch in guten Jahren die Nachfrage nach Deutschem Honig höher als das Angebot. „Kenner, die von heimischen Imkern den Honig erwerben, meiden den chinesischen und Honig aus Nicht-EU-Ländern“, so Bienenhalter Frank Möll. „Das ist was ganz anderes…“
Die Imker im Rhein-Kreis Neuss hoffen nun auf ein besseres Honigjahr 2022.
Dorothea Safran-Stahl