Katholische Kirche: Pastor Biesenbach ist unschuldig!

Lehrer Franz Roggendorf: Um Verzeihung bitten

RHEINTODAY-Chefredakteur Frank Möll im Vatikan

Stürzelberg. Bürgermeister Erik Lierenfeld kennt als Handballer den Spruch: „Haste Scheiße an der Hand, haste Scheiße an der Hand…“ Der Dormagener Verwaltungschef arbeitet hart, sitzt manchmal fassungslos im Büro an einer Straße, die nach einem Hitlerjungen benannt ist.

Nun steht die Umbenennung der Roßlenbroichstraße in Stürzelberg im Raum. Straßenumbenennungs-Orgien wünschst du deinem größten Feind nicht. Und Post aus Berlin bedeutet meistens Unbill. Es handelt sich um eine sehr lange Straße mit vielen Anwohnern und Firmensitzen. Hier leistet ein besonders guter integrativer Kindergarten wertvolle Arbeit, schützt die kleinen Seelen vor Monstern aller Art.

Auch vor Monstern in Talaren. Kinder mit Handicap lernen mit anderen Kindern, die früher einmal als „gesund“ bezeichnet wurden, fürs Leben. Hier kann sich Bürgermeister Lierenfeld anders als an der Biesenbachstraße keinen Fehlwurf leisten. Merke: Auch der beste Handball-Nationalspieler, der Dormagener Gold-Junge Mahé zum Beispiel, leistet sich mehr Fehlwürfe als Lierenfeld und ist weltweit trotzdem top, ringt alle seine Herausforderer nieder, bleibt allererste Klasse, muss aber wachsam und klug sein und nicht auf falsche Trainer setzen!

Die Berlinerin, die den im Jahre 1949 exakt 79jährigen und gebrechlichen Pastor Biesenbach als Täter schlimmster sexueller Übergriffe sieht, hat sich im vergangenen Jahr direkt mit dem Bürgermeister in Verbindung gesetzt und nicht mit dessen Borussia-Mönchengladbach-Fanfreund Pastor Klaus Koltermann. Dieses Detail ist für den Delegaten des Apostolischen Administrators in Köln wichtig, der jeden Tag mit RHEINTODAY-Artikeln und Stürzelberger Briefen von Lehrern und Kirchenchormitgliedern überflutet wird und in den Tisch beißen möchte, sich heute im Wallfahrtsort Altenberg (Bergisches Land) erholen konnte.

Der Deich im Ort am Silbersee mit gläubiger Bruderschaft und SV Rheinwacht Stürzelberg, wo der ehemalige Chefredakteur der Kirchenzeitung, Prälat Erich Läufer, gerne die Heilige Messe zelebrierte, weil sein Freund, der schwerkranke und gelähmte Pastor Jonen bettlägerig war, hält schon lange nicht mehr. Der Delegat, der früher Generalvikar war und bald auch wieder ist, weil die Geistlichkeit in der Provinz zu blöd ist, seinen Erzbischof vernünftig und final abzusägen, fragt sich vermutlich, warum Pfarrer in diesem Kaff alle gelähmt sind…

„Der Bürgermeister nimmt die geschilderten Vorwürfe sehr ernst und prüft diese aktuell. Sowohl der ehemalige Bürgermeister Peter-Olaf Hoffmann (evangelisch, Richter a.D., Chef der Müllverbrennungsanlage, CDU, Anm. d. Red.) als auch Pastor Koltermann haben bei der Stadtverwaltung Anträge auf Umbenennung des Gustav-Biesenbach-Platzes und der Biesenbachstraße gestellt. Die Zahlungen durch die unabhängige Kommission für ‚Anerkennungsleistungen bei Leid‘ sind ein sehr starkes Indiz für die Ausführungen der Berlinerin,“ erklärt Nils Heinichen, Pressesprecher der Stadt Dormagen, auf Anfrage von RHEINTODAY. Eigentlich eine logische Schlussfolgerung für nicht um die Ecke denkende Mitmenschen.

„Überhaupt kein starkes Indiz“, plätschert es aus dem ehemaligen „Zöli-Bad“ (ehemalige Wellness-Schwimmanstalt) des erzbischöflichen Priesterseminars, denn der Interventions-Experte Maximilian Bröckermann vom Erzbistum Köln sieht das ganz alles ganz anders als der Bürgermeister jener Stadt Dormagen (zu der Stürzelberg gehört), die Dompropst Assmann als Dechant segensreich geprägt hat: „Wir möchten anmerken, dass die Auszahlung einer Leistung in ‚Anerkennung des Leides‘ grundsätzlich nicht mit einer konkreten und abgesicherten Identifikation eines beschuldigten oder eines Täters gleichzusetzen ist, was der Betroffenen im hier vorliegenden Fall ebenfalls nicht anders kommuniziert wurde“, erklärt der Experte des Erzbistums Köln gegenüber dem Bürgermeister eindringlich und schriftlich und kassiert die an sich logische Argumentationskette des gelernten Journalisten Nils Heinichen, der in der Branche hohe Anerkennung genießt und wie Koltermann und Lierenfeld auch Fan von Borussia Mönchengladbach ist und sicherlich traurig ist, weil das Team von FC-Fan Kardinal Woelki heute einen zwei-Tore Rückstand gegen die Pillendreher aus Leverkusen noch aufholen konnte.

Kurienkardinäle wie Walter Brandmüller (Vatikan/ Rom) interessieren sich für vieles, was die „kölsche Redaktion“ von RHEINTODAY berichtet. Hier bemängelt der gute Freund des damaligen Papstes Benedikt, dass der Neusser Stadt-Kurier, der von heutigen RHEINTODAY-Journalisten betreut wurde, zum Nachteil von Bischof Dominikus Schwaderlapp Einfluss auf die Ernennung des neuen Kölner Erzbischofs genommen hat. Foto: Frank Möll

RHEINTODAY liegt das Schreiben des erzbischöflichen Hauses an Bürgermeister Erik Lierenfeld vor. Hier haut der kölnische Interventions-Spezialist Maximilian Bröckermann der Stadtverwaltung die konkreten Fakten um die Ohren und stellt die Ermittlungen der Kirche vor: „Herr Pfarrer Biesenbach war im Jahr 1949 doppelt so alt (79 Jahre), als das von der Betroffenen geschätzten Alters des Täters“, stellt er fest. Neben den Leuten des Mossad gelten die Ermittler des Vatikans und des weltweit berühmten Erzbistums Köln als ganz gut informierten Menschen dieses Planeten.

RHEINTODAY-Chefredakteur Frank Möll kennt den offiziellen „Sprech“ des Heiligen Stuhls und des Erzbischöflichen Hauses, war häufig Gast in der Schwimmanstalt „Zöli-Bad“ und besuchte oft Kurienkardinäle und die engsten Mitarbeiter des Papstes- und stutzt: „Dieser Satz aus dem Generalvikariat ist hoch interessant. Es müsste korrekt ‚Alter des angeblichen Täters‘ heißen. Doch der Interventions-Fachmann schreibt bewusst ‚Täter‘. Da die Katholische Kirche niemals schusselige Depeschen absondert und jeder Schrieb, der insbesondere an sozialdemokratische Bürgermeister geht, von mindestens drei Getiluomini di Santiá abgesegnet werden, muss davon ausgegangen werden, dass das Erzbistum glaubt, dass es einen Täter geben könnte, der zum Nachteil der damals elfjährigen Berlinerin übelste und verachtenswerteste Verbrechen begangen hat. Nur: Dieser Täter war 1949 unter 40 Jahre alt und nicht 79 Jahre alt wie der von Pastor Koltermann beschuldigte Greis Biesenbach. Dieser Täter ist auch bereits verstorben und kann sich ebenfalls nicht mehr wehren,“ so Möll.

Weiter heißt es in dem Schreiben aus Köln an den Bürgermeister, dass es in den Personalunterlagen des ein halbes Jahrhundert in Stürzelberg wirkenden Dechanten Biesenbach keinen einzigen noch so kleinsten Hinweis auf die ihm vorgeworfenen sexuellen und kriminellen Neigungen gibt.

„In vielen anderen Personalakten anderer Pfarrer sind diese Hinweise aber ganz klar dokumentiert. Erst durch diese akribische Dokumentation konnte Kardinal Woelki die unfassbar vielen Missbrauchsfälle der Kirche aufdecken und die Verbrecher im Priestergewand identifizieren und der Gerechtigkeit zuführen. Doch die Personalakte von Pastor Biesenbach ist sauber. Es ist auszuschließen, dass er 1949 diese teuflischen Taten begangen hat“, weiß Frank Möll

Bistums-Detektiv Maximilien Bröckermann hat die Protokolle von über 25 befragten Zeugen aus Dormagen und Uedesheim vorliegen, die Biesenbach alle entlasten. Darunter auch Personen, die damals über 20 Jahre alt waren und aufgrund ihres Alters über eine „Sensorik und Sensibilität“ eines Erwachsenen verfügten und den körperlichen Gesundheitszustand des Pastors einschätzen konnten.

Sie alle sagen aus, dass der fast 80jährige Pastor, der zwei Weltkriege und eine Hungersnot überstanden hatte, gelähmt war und am Altar gestützt werden musste (wir berichteten). Die Berlinerin hatte behauptet, dass sie im Kirchtürmchen von St. Aloysius vergewaltigt worden sei und auf Radtouren von Biesenbach sexuell drangsaliert wurde. Der greise Geistliche selbst konnte drei Jahre vor seinem Tod kein Fahrrad fahren, die morsche Treppe des beschädigten Kirchturms nicht besteigen. Ein unter 40jähriger Mann konnte das alles schon…

Das Erzbistum Köln stellte anders als die Stadt Dormagen fest: „Da offenkundig keine Sicherheit bezüglich der Identität des Täters besteht, ist das Erzbistum Köln als ehemaliger Arbeitgeber des verstorbenen Herrn Pfarrer Biesenbach dazu verpflichtet, auf das postmortale Persönlichkeitsrecht hinzuweisen.“ Ebenso würde Erik Lierenfeld sicher auch alles dafür tun, die Ehre eines seiner verstorbenen Vorgänger zu schützen, wenn zum Beispiel einer sagen würde, der Arno Janzen sei ein Nazi.

Nils Heinichen, Pressesprecher der Stadt Dormagen

Nils Heinichen betont: „Zu möglichen persönlichen Differenzen zwischen Herrn Koltermann und Herrn Woelki können wir keine Angaben machen und spielen auch keine Rolle für das Verfahren. Die Beweggründe für seinen eingereichten Bürgerantrag hat Herr Koltermann in der Sitzung des Stadtrates am 23. September 2021 dargestellt. Unterstellungen dieser Art sollten unterlassen werden.“

„RHEINTODAY hat möglicherweise wirklich etwas unterstellt, die Redaktion kann sich aber an den genauen Wortlaut der Unterstellung nicht mehr erinnern. Falls sich der Bürgermeister oder sein Pressesprecher verletzt fühlen, war das nicht so gewollt und wir bitten um Verzeihung“, erklärt RHEINTODAY-Untersteller Frank Möll.

Um Verzeihung bitten

„Das sollte auch Pastor Koltermann tun. Um Verzeihung bitten. Er ist kein schlechter Pastor, hat viele gute Seiten. Ich schätze es sehr, wenn er den sexuellen Missbrauch bekämpft. Aber im Fall Biesenbach hat er sich verrannt und seinen Vorgänger falsch beschuldigt, was die Stürzelberger aufwühlt. Für viele war Pastor Biesenbach ein Heiliger. Wir alle machen Fehler. Wenn Pastor Koltermann jetzt sagt: Okay, ich habe Mist gebaut. Ich mache es wieder gut, verzeiht mir, dann würden alle Stürzelberger den Hut ziehen und sich freuen, dass sie einen so menschlichen Pfarrer haben, der seine Fehler eingesteht. Wir alle haben doch schon einmal Fehler begangen“, appelliert einer der bekan

Kardinal Dr. Rainer Woelki, RHEINTODAY-Chefredakteur Frank Möll

ntesten Stürzelberger, der Lehrer und Lektor Franz Roggendorf.

Der junge Bürgermeister Erik Lierenfeld sammelt derzeit weitere Erfahrungen, kann diese nutzen und weiter reifen, kommt gut aus dieser Nummer raus. Doch es wartet eine andere Baustelle auf ihn- und sicherlich fällt ihm dazu das Handballer-Zitat mit den Händen ein: „Der Bürgermeister prüft in enger Abstimmung mit den Fraktionen des Stadtrates die im Raum stehenden Vorwürfe. Zu organisatorischen Fragen beziehen wir keine Stellung. Der Stadtrat wird in einer seiner nächsten Sitzungen entscheiden, ob es zu einer Umbenennung kommen wird oder nicht. Vorab finden interfraktionelle Beratungen mit dem Bürgermeister statt, um eine möglichst einheitliche Positionierung des Stadtrates erarbeiten zu können. Unabhängig davon, wie die Entscheidung des Rates letztlich ausfallen wird: Die Stadt Dormagen ist kein Gericht und urteilt nicht. Es geht auch nicht darum, für Gerechtigkeit zu sorgen. Die sonstigen Anschuldigungen entbehren jeder Grundlage“, so der Stadt-Sprecher.

Und warum soll jetzt die Roßlenbroichstraße am Wasserspielplatz, wo längst kein Wasser mehr fließt, umbenannt werden? RHEINTODAY-Investigativ-Reporter Frank Möll: „Vielen gefällt das scharfe ‚s‘ in dem Namen nicht. Und dass Roßlenbroich nach Neapel versetzt wurde. Hoffentlich wird diesmal alles gut recherchiert. Ich finde es aber gut, dass die Stürzelberger am Allerheiligen-Tag Kerzen und Blumen am Grab des Dechanten Biesenbach aufstellen werden. Vechtels‘ Marlene, die Mutter des berühmten Dogmatik-Professors Klaus Vechtel von der Philosophisch-Theologischen Hochschule Sankt Georgen, wo auch Papst Franziskus studiert hat, will ihrem ehemaligen Pfarrer auch die Ehre erweisen.“ Das sagte sie gestern RHEINTODAY. Sie könnte noch mehr sagen, will es aber nicht und überreicht das Telefon ihrem Mann Hermann, einem der besten Blasmusiker, die jemals beim Stürzelberger Schützenfest aufgelaufen ist. Hermann Vechtel kennt hochinteressante Fakten. Wenn Bürgermeister Lierenfeld einmal wieder fassungslos in einem Büro sitzt ist, sollte er sich einmal mit Vechtels´ Hermann einen Abendtrunk genehmigen..

 Dorothea Safran-Stahl                  

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