Dormagen. Schock auch im Dormagener Rathaus, als Israel von brutalen Terroristen angegriffen wurde und viele unschuldige Opfer den Tod fanden oder in Gefangenschaft gerieten. Der Dormagener Bürgermeister Erik Lierenfeld war verreist. Was ist zu tun? In Jorgos Flambouraris City-Buchhandlung wunderten sich die intellektuellen Dormagener, dass am Rathaus zwar die Regenbogen-Fahne hängt und alles für die Ukraine getan wird – doch zur Tragödie in Israel schweigt die Stadt-Führung. Hat der Bürgermeister Angst vor den vielen Muslimen, die in Dormagen leben und keinesfalls alle uneingeschränkte Sympathie mit Israel zeigen? Nein! Denn zwei Tage nach dem Schock teilte auch Bürgermeister Lierenfeld mit, dass er in Kontakt mit Dormagens israelischer Partnerstadt Kiryat Ono steht und die Angriffe auf Israel auf das Schärfste verurteilt.
„Ich bin sehr erschüttert. Wir alle sind geschockt, wenn wir diese Bilder sehen. Dieser Terror gegen das israelische Volk ist mit nichts zu entschuldigen oder zu rechtfertigen. Ich habe bereits kurz nach Beginn der Angriffe Kontakt mit meinem Kollegen Israel Gal gehabt und ihm unsere uneingeschränkte Solidarität versichert“, sagt Lierenfeld. „Unsere Gedanken sind bei unseren Freunden in Israel. Ich befürchte, das Leben dort wird für lange Zeit nicht mehr das gleiche sein. Wir beten für die Menschen in Israel und hoffen, dass der Terror bald ein Ende nimmt.“
Als Zeichen der Solidarität mit Israel hisst die Stadt Dormagen am Historischen Rathaus die israelische Flagge. Seit Juli 1995 ist Kiryat Ono in Israel Partnerstadt der Stadt Dormagen. Beide Städte verbindet ein enges freundschaftliches Verhältnis. Erst im Juli dieses Jahres war eine Dormagener Delegation zu Gast in Kiryat Ono. Im Rahmen des Besuchs erhielt Bürgermeister Israel Gal für sein besonderes Engagement um die israelisch-deutsche Freundschaft die Goldene Münze.
Viele Dormagener Bürger sind aber auch von den Bildern aus dem Gaza-Streifen erschüttert. Auch hier werden kleine Kinder von Bomben zerfetzt. Eine ganz besondere Dormagenerin weist auf das Leid hin, was das normale Volk im Gazastreifen zu ertragen hat. Maha machte traurige Schlagzeilen, als sie in Dormagen von ihrem eigenen Vater angezündet und schwer verletzt wurde, nur weil sie einen Freund hatte, der ihm nicht gefällt. „Diese schlimme Tat hatte nichts mit Religion zu tun“, sagt Maha über ihren Vater, einem muslimischen Libanesen. Wer sie kennt, weiß dass sie auch für die vielen Menschen in Palästina betet. Das wünscht sie sich von deutschen Politikern auch.
Frank Möll