Anschlag auf Stürzelberg: War es wieder die Marokko-Bande?

Stürzelberg. Ein Bild der Verwüstung, der EDEKA-Markt musste zeitweise geschlossen werden, Statiker prüfen die Sicherheit des Supermarkt-Gebäudes: In der Nacht zum heutigen Freitag kam es gegen 3 Uhr zu einem Sprenganschlag auf den einzigen Stürzelberger Geldautomaten im EDEKA-Center Büttgen. Der Automat wied von der VR Bank Monheim und der Sparkasse Neuss gemeinsam betrieben.

Die Kriminalpolizei sucht nach Spuren.
Foto: Frank Möll

 

Viele Bürgerinnen und Bürger sind von einem lauten Knall geweckt worden. In den sozialen Netzwerken macht sich der Unmut breit: War es wieder die marokkanisch-niederländische Panzerknacker-Bande? Die Polizei jagt sie seit Monaten ohne durchschlagenden Erfolg. Der in Stürzelberg lebende prominente Rechtsanwalt Adolf Robert Pamatat: „Die haben Autos, die 300 Stundenkilometer fahren. Kein Polizeihubschrauber schafft die Verfolgung. Die fliegen nämlich nur 150 Stundenkilometer schnell“, weiß der Strafverteidiger.

Ihre Hoffnung setzt die Polizei vor allem darauf, dass die Opfer sich selbst schützen – kein Ruhmesblatt für einen wehrhaften Staat. Innenminister Herbert Reul (CDU) will die von ihm eingesetzte Sonderkommission für die marokkanischen Banden fortsetzen. Die Täter gehören einem bis zu 700 Mann starken Netwerk überwiegend marokkanisch-niederländischer Krimineller an. Diese werden in den Niederlanden auch für den Mord an dem Journalisten Peter de Vries verantwortlich gemacht. Der rheintoday-Kollege hatte im Milieu der so genannten „marokkanischen Mafia“ recherchiert. Bisheriger Schaden allein in NRW: 15 Millionen Euro. In Stürzelberg sind die Täter nach heutigem Stand leer ausgegangen. Eine Gruppe stolzer Großväter hatten wenige Stunden zuvor mehrere tausend Euro abgehoben, um sie ihren Enkelkindern zu schenken, die ihre erfolgreiche Mittlere Reife feierten.

Für EDEKA-Chef Markus Büttgen ist der zweite Anschlag innerhalb eines Jahres eine schlimme Angelegenheit. Zu rheintoday.de sagte er heute vor Ort: „Wir musste in der Nacht mit dem Statiker klären, ob das Gebäude sicher ist und haben erst um 8 Uhr unseren Supermarkt öffnen können.“ Er und viele Dormagener hoffen nun, dass die Polizei und die Banken ein Konzept entwickeln, damit wieder mehr Sicherheit in Deutschland einkehrt. In Facebook heisst es: „Je mehr Fremde uns hier angreifen und je mehr Nordafrikaner wir in unser Land lassen, desto stärker wird die AfD.“ Ein Lichtblick könnte hier die aus Marokko stammende Chefin der Dormagener CDU sein, die das Thema „Sicherheit“ mit Innenminister Reul priorisieren will.

Dorothee Stahl

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