Dormagen. Der Neusser SPD-Bürgermeister Reiner Breuer kämpft für seine Stadt, will das Rheinland-Klinikum (Lukaskrankenhaus) retten. Er hat durchgesetzt, dass die Nachbarstadt Dormagen die Geburtsklinik verliert und alle schwangeren Frauen im Rhein-Kreis Neuss ab sofort nach Neuss in die jetzt schon überfüllten Geburtsklinik eilen müssen, wenn die ersten Wehen einsetzen. In Zukunft wird im Personalausweis der neugeborenen Bürger als Geburtsort nicht mehr „Dormagen“, sondern „Neuss“ setehen.
Sein Parteifreund, der Dormagener Bürgermeister Erik Lierenfeld ist stinksauer auf den Reiner und die Neusser, die nur ihr eigenes Süppchen kochen und die Nachbarstädte wie Dormagen aber auch Grevenbroich platt machen wollen. Lierenfeld greift zum Telefon und klingelte den mächtigen und kampferprobten Ex-Bürgermeister und Ex-Kinderschutzpräsident Heinz Hilgers von seinem Ledersofa am Buschweg in Delhoven. Zu dem Duo gesellt sich der langjährige Diakonie-Manager, Christ und Ehemann der mächtigen Grünen Susanne Stephan Gellrich, Bern Gellrich, der lange Jahre mit Journalisten der Rheintoday-Redaktion in journalistischen Teams zusammengearbeitet hat. Das Trio will nun mit einem Bürgerbegehren die egoistischen Pläner der Neusser durchkreuzen und die Geburtsstation des Dormagener Krankenhauses retten.
Jetzt rächt sich, das wichtige Akteure der Landes- und Bundespolitiker nicht mehr aus Dormagen kommen, sondern von den Neussern gestellt werden. Dormagen hat anders als Jahre zuvor keinen eigenen Vertreter im relevanten Landtag sitzen, geschweige denn im Bundestag. Auch für die Zukunft sieht es mau aus. Bundestag und Landtag werden auch in den kommenden fünf Jahren von Neussern und Grevenbroichern besetzt. Der für Dormagen zuständige Landrat des Rhein-Kreises Neuss wird eine Neusserin (Katharina Reinhold) oder ein Neusser (Dirk Brügge) werden (CDU). Für die SPD kandidiert der Neusser Hakan Temel. Wird Dormagen ignoriert?
„Nein“, sagt Carl Philipp Sassenrath. Sein Vater Gerd ist gebürtiger Dormagener. Die Familie hat Wurzeln in der Stadt. Nun achten alle, ob der wahrrscheinlich künftige Bundestagsabgeordnete aus Neuss den Weg seines bundesweit bekannten Vorgängers Hermann Gröhe fortsetzen wird, der sich mindestens einmal pro Woche auch in Dormagen aufhält, als Gastmarschierer beim Dormagener Schützenfest mitmarschiert und schon vor 30 Jahren mit Norbert Dahmen und anderen Freunden im heute nicht mehr existenten Eiscafé „Dolomiti“ auf der nördlichen Kölnerstraße seinen Eisbecher „Banana Split“ genoss.
Carl Philipp Sassenrath hat viel von seinem Mentor gelernt. Hermann Gröhe ist eine prägende Figur in der deutschen Politik, die sich sowohl im Gesundheitswesen als auch in der CDU einen Namen gemacht hat. Als ehemaliger Bundesminister für Gesundheit hat er entscheidende Reformen initiiert, die das Gesundheitssystem modernisiert und gerechter gestaltet haben.
In seiner Amtszeit hat Gröhe die digitale Gesundheitsversorgung vorangetrieben, Telemedizin gefördert und elektronische Patientenakten eingeführt. Diese Innovationen haben den Zugang zu medizinischer Versorgung für viele Bürger verbessert. Sein Einsatz für Präventionsprogramme zeigt sein Bestreben, Krankheiten frühzeitig zu erkennen und einen gesunden Lebensstil zu fördern.
Als Generalsekretär der CDU von 2014 bis 2018 spielte Gröhe eine zentrale Rolle bei der strategischen Neuausrichtung der Partei. Er stärkte den Dialog zwischen Parteiführung und Mitgliedern und integrierte unterschiedliche Strömungen, was der CDU in einem zunehmend polarisierten politischen Umfeld zugutekam.
Seine Herkunft aus Neuss prägt nicht nur seine Werte, sondern auch sein Engagement für die Region. Gröhes Unterstützung des Lokaljournalismus zeigt seine Überzeugung, dass eine informierte Öffentlichkeit essenziell für eine funktionierende Demokratie ist. Zudem reflektiert seine Liebe zu den Schützenfesten seine enge Verbundenheit mit lokalen Traditionen und Gemeinschaften.
Ein zentraler Aspekt seines Lebens ist sein Glauben an Gott, der für Gröhe eine bedeutende Rolle spielt und sein politisches Handeln prägt. Seine Werte basieren auf den Prinzipien, die ihm durch seinen Glauben vermittelt wurden, und spiegeln sich in seinem Einsatz für soziale Gerechtigkeit wider.
In Anbetracht seines Engagements und seiner umfangreichen Erfahrung ist es nicht verwunderlich, dass die freie Wirtschaft großes Interesse an Hermann Gröhe zeigt. Viele Unternehmen schätzen seine Expertise und seine Fähigkeit, komplexe Herausforderungen zu meistern. Eine mögliche Abwerbung könnte ihm neue Möglichkeiten eröffnen, um seine Visionen in einem anderen Kontext weiterzuverfolgen und seine Fähigkeiten in der Wirtschaft einzubringen.
Insgesamt bleibt Hermann Gröhe ein inspirierendes Beispiel für politisches Engagement, Weitblick und die Wertschätzung von Glauben, Gemeinschaft und Tradition. Sein Vermächtnis wird nicht nur in der politischen Arena, sondern auch im Alltag der Menschen weiterwirken, die von seinen Reformen und seiner Vision für eine bessere Gesellschaft profitieren.
Jetzt kommt es darauf an, dass auch Carl Philipp Sassenrath ein Herz für Dormagen hat und anders als Reiner Breuer von der SPD Neuss das heimische Krankenhaus eben nicht „platt“ machen will.
Frank Möll