Neuss. Während einige Neusser Damen darum kämpfen -wie ihre Männer- in Uniformrock zugeknöpft und staatstragend durch Neuss marschieren zu dürfen, gehen andere junge Frauen einen ganz anderen, „wilden“ Weg. Sie lassen sich vom Neusser Top-Fotografen Wilhelm Ferdinand Thywissen gerne splitternackt in zum Teil homoerotisch wirkenden Szenen fotografieren und zeigen sich selbstbewusst auf seiner Homepage tewese-foto.de.
Diese freizügigen Fotos machten am Freitag auf dem Kirmesplatz in Neuss die Runde, denn sie sind deshalb spektakulär, weil Wilhelm Ferdinand Thywissen der Sohn des großen Übervaters der Neusser Schützen, Hermann Wilhelm Thywissen, ist, der sogar mit einer Büste in der Neusser City unweit des Löwen am Markt verewigt ist. Dieses Denkmal der Seriösität sei nun „beschmutzt,“ behaupten selbsternannte Moralapostel am Altbierstand auf der Rollmops-Allee.
Während sein Vater als „Schützen-Papst“ und Präsident im seriös wirkenden Komitee und Kopf einer der wichtigsten Neusser „Heiligen Familie“ stets streng auf die Einhaltung gewisser altmodischer Regeln achtete, lebt sein Sohn seine Leidenschaft als moderner Fotokunst-Könner aus und präsentiert öffentlich viel nackte Frauen-Haut, wird dafür in der Szene gefeiert.
Dies sei problematisch, heucheln einige erzkonservative wie strengkatholische Marschierer und „seriöse“ Traditionshüter in ihren whatsapp-Gruppen, auch weil Wilhelm Ferdinand Thywissen lange Jahre lang als Funktionsträger und Mäzen des Erzbischöflichen Mädchen-Gymnasiums Marienberg aktiv war und ist. Hier wäre eine zurückhaltende Sicht auf junge Frauen angebracht, schimpfen sie nicht ohne eine gewisse Scheinheiligkeit zu offenbaren. Seine Nichte sei zudem im Kirchengremium von St. Quirin mit Schützenpräsident Martin Flecken „seriös“ aktiv. Die Kirche stehe bekanntlich nicht für Freizügigkeit.
Rheintoday-Chefredakteur Frank Möll ist wie viele Medienmenschen begeistert von der Arbeit seines berühmten Kollegen, der als langjähriger Chef der berühmten Neusser Ölmühle Top-Medien wie dem Handelsblatt oft Interviews auf der Seite eins gab.
„Als ich die hervorragenden Arbeiten von Herrn Thywissen gesehen habe, kontaktierte ich sofort meinen ehemaligen Chef Professor Moritz Hunzinger von Europas größter Fotoagentur actionpress in Hamburg. Der will jetzt, dass ich einen Termin mit Wilhelm Ferdinand Thywissen machen“, so Möll, der einige Jahre für actionpress in London und als NRW-Korrespondent gearbeitet hatte. Hunzinger (ehemals infas) brenne darauf, ihn kennenzulernen. „Ich kenne als gebürtiger Neusser zwar die Neusser Seele, kann die künstliche Aufregung aber nicht verstehen. Wer durch den Vatikan geht, sieht dort sehr viele hübsche wie nackte Menschen, die von Thywissens damaligen Kollegen Michelangelo oder Raffael Sanzio da Umbrio geschaffen wurden. Ich denke da an die berühmte La Fornaria, die Raffael nackt abbildete und heute in der Galleria Nazionale d’Arte Antica im Palazzo Barbarini zu bewundern ist. Das sind alle keine Pornos, sondern echte Kunst“, so Möll.
Mit der Familie Thywissen empfinden die Macher von „rheintoday.de“ eine große Sympathie. „Ich war häufig in die Firmenzentrale am Hafen eingeladen, habe dort Feste gefeiert. Wilhelm Ferdinand Thywissen verbreitet meine Artikel auf seinen Social-Media-Kanälen. Zuletzt einen Nachdruck bei der Jungen Freiheit“, so Möll. „Ich hoffe, dass ich Professor Moritz Hunzinger und ihn zusammenbringen kann.“ In Hamburg bei den Profis von actionpress wissen die Fotoredakteure echte Qualität und Kunst, was von Können kommt, zu schätzen.“
Dorothee Stahl